Lo que le pasa al país es que la solución está en manos del problema
Was für ein ausgezeichneter Slogan! Aus wessen Feder er stammt, weiß ich nicht. Ich fand es auf einer meiner virtuellen „Wanderungen“ durch Twitter, um zu sehen, was die Kubaner Neues zu berichten hatten. Er stand auf einem großen Plakat mit schöner Handschrift in schwarzer Tinte (passend zur Trauer im Land), dessen Ecken an einem Maschendrahtzaun befestigt waren. Das Problem in diesem Land ist, dass die Lösung in den Händen des Problems liegt.
Nicht nur die entsetzliche Menschenrechtslage auf der Insel, über die ich in letzter Zeit geschrieben habe, beweist die Ungerechtigkeit dieses politischen Systems, das sie Sozialismus nennen. Denn wer käme auf die Idee, anzunehmen, dass in einem Land alle Bürger gleich denken können? Und welche logische Erklärung gibt es dafür, dass es in Kuba keine Meinungsfreiheit, keine Demonstrationsfreiheit und keine freien Wahlen gibt? Welche Legitimität kann eine Regierung haben, die mit Gewalt an die Macht gekommen ist (wie einst Fidel Castro) und ihre Bürger zum Schweigen bringt, wenn sie anders denken? Welche Legitimität kann eine Regierung haben, die gewählt werden muss, aber nicht ausgewählt werden kann?
Die auferlegten Staatsoberhäupter Castro und Díaz-Canel haben gezeigt, welche Priorität Menschenrechte für ihre Regierung haben. Und man muss keine Koryphäe sein, um demokratisches Gespür als Politiker zu zeigen. Denn als menschliches Wesen müsste es selbstverständlich sein: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
In Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung ist es unmöglich, ein Land nach vorn zu bringen, wenn es von ahnungslosen Figuren in Geiselhaft genommen wurde. Von einer Regierung, die als rechtmäßiger oder unrechtmäßiger Eigentümer der grundlegenden Produktionsmittel für alles zuständig ist (einschließlich für die Ernährung eines ganzen Volkes). Figuren, die augenscheinlich nach Gefühl - und Ideologie - agieren, während sie jedes ökonomische Gesetz ignorieren und sich durch eine eingefleischte Beratungsresistenz auszeichnen. Ich denke, genau hier liegt das Problem. Das Problem hat einen Namen: das System Fidel Castro. In meinem Buch „Ein kleines Stück Himmel“ nehme ich eingehend Bezug auf Fidel Castros Management seit dem Sieg seiner Revolution. Wie seine Launen betroffene Wirtschaftszweige völlig zerstört und das Land in eine Dauerkrise gestürzt hatten. Ich vermute, dass die, die das sozialistische Kuba immer noch loben und verteidigen, die „Bruchlandung“ des „Comandante“ mit „La zafra de los diez millones“ oder dem „Cordón de la Habana“ nicht kennen. Ich empfehle ihnen, mein Buch zu lesen. Wie es scheint, wissen Anhänger Castros und seiner Revolution nicht, was Wahlen in Kuba bedeuten. Und wenn sie in diesen Tagen von den „Elecciones“ erfahren, die am 27. November in Kuba stattfinden, gehen sie vielleicht davon aus, dass es sich um legitime Wahlen handelt. Sie sind vielleicht davon überzeugt, dass der kubanische Bürger das Recht hat, zu wählen - wie sie selbst es in ihren Ländern tun - und dass die Forderung aller, die sich für das Recht der Kubaner auf freie Wahlen einsetzen, überholt ist. Gegebenenfalls haben Sie auf Twitter die Kampagne des (nicht gewählten) Díaz-Canel gesehen, in der er die Kubaner aufruft, sich an den „Wahlen“ zu beteiligen: Atención Cuba, vienen las elecciones para delegados #YoVotoEl27 por quienes puedan transformar el barrio. Es tarea de grandes. „Achtung Kuba, es stehen Wahlen für Delegierte an #YoVotoEl27 (Ich wähle am 27) für diejenigen, die das Viertel verändern können. Das ist eine Aufgabe für große Männer.“
Die kubanische Regierung bezeichnet ihre Abstimmung als „Wahlen“. Laut den Duden bedeutet Wahl die Möglichkeit der Entscheidung, das Sichentscheiden zwischen zwei oder mehreren Möglichkeiten.
Die Spanier haben die Möglichkeit, Kandidaten der Partido Popular, der Partido Socialista Obrero Español, der Partido Vox, Ciudadanos, Unida Podemos … zu wählen. Die Mexikaner können zwischen Kandidaten der Partido Acción Nacional, der Partido Revolucionario Institucional, der Partido de Trabajo … wählen. Die Brasilianer haben die Möglichkeit, Kandidaten der Brasilianischen Demokratischen Bewegung, der Arbeiterpartei, der Brasilianischen Sozialdemokratischen Partei … zu wählen. Doch die Kubaner können nicht wählen, denn sie haben nur die Möglichkeit, ihre Stimme „Kandidaten“ der Partido Comunista de Cuba, der Kommunistischen Partei, zu geben. Merken Sie es? Wie jemand auf Twitter kommentierte, sind diese „Wahlen“ so sinnvoll wie ein Baseballspiel mit nur einer Mannschaft auf dem Feld. Jemand anderes bemerkte: Yo No voto. Yo Boto lo que no sirve (Ein passendes Wortspiel dank einer orthografischen Vorgabe in der spanischen Sprache. Voto: Ich wähle. Boto: Ich werfe weg). „Yo No voto. Yo boto lo que no sirve“ heißt wörtlich: Ich gehe nicht wählen. Ich werfe weg, was nutzlos ist.
In einem Punkt stimme ich mit dem nicht ausgewählten Díaz-Canel überein: Es ist eine Aufgabe für große Männer, aber: Das Problem in diesem Land ist, dass die Lösung in den Händen des Problems liegt.
Nat Neumann, November 2022
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