Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist

Vor einigen Wochen meldete das russische Nachrichtenmedium Sputnik, dass das "Stolypin-Institut für Wachstumsökonomie" an der Ausarbeitung eines Programms zur Umgestaltung der kubanischen Wirtschaft mitwirken wird mit dem Ziel  das private Unternehmertum in Kuba zu entwickeln. Die Pressemitteilung wurde von Boris Titov im Namen des russischen Büros des Präsidialbeauftragten für den Schutz der Unternehmerrechte herausgegeben. 
Doch: Welche Erfahrungen hat Russland mit der Entwicklung einer Marktwirtschaft, etwa mit der Förderung des Privatunternehmertums, außer der, wie man den "Kuchen" unter einer kleinen Elite aufteilt? In Russland war dies die Geburtsstunde der Oligarchen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Kann Russland irgendwelche Lektionen in Wirtschaft erteilen, die Kuba aus dem Loch holen könnte, in dem es seit Jahrzehnten steckt? Oder sucht Díaz-Canel nach einem Rezept, um die wirtschaftliche Macht der "Castroligarquia" zu institutionalisieren, damit sie das kubanische Küchlein unter sich aufteilen können?

Ein ausgezeichneter Moment, um die bilateralen Beziehungen auszubauen. So der (nicht gewählte) kubanische Präsident Díaz-Canel über die Ratifizierung der Beziehungen zu Iran. Vor einigen Tagen empfing das kubanische Regime in Havanna den Außenminister dieses Landes Hossein Amir Abdollahian, der nach einem Besuch in Venezuela auch Kuba besuchte. Ihm zufolge sind die Beziehungen zu der Insel für sein Land von großer Bedeutung. Kuba sei ein Freund, Bruder und strategischer Verbündeter.
Iran und Kuba sind tatsächlich politische Verbündete, zum Nachteil des kubanischen Volkes. 

Gestern wurde der deutsch-iranische Aktivist Jamshid Sharmahd im Iran zum Tode verurteilt.

In Wirtschafts- und Menschenrechtsfragen sind  gerade Russland und Iran die unzuständigen Lehrer.

Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist.

Nat Neumann, Februar 2023