Walnier Luis Aguilar Rivera

Es sollen mehr als tausend sein, die ihren Geburtstag hinter Gittern verbringen müssen. Nicht, weil sie straffällig geworden sind; nicht, weil sie nach einem fairen Gerichtsverfahren verurteilt wurden. Sondern, weil sie anders denken, als die kubanische Regierung es vorschreibt, oder weil sie auf die Straße gingen und nach Freiheit riefen. Und weil Kubas Justitia von der Staatsideologie aufgefressen wurde. Einer von ihnen ist Walnier Luis Aguilar Rivera. Er wurde gestern 23 Jahre alt in einem kubanischen Gefängnis. Ich fühle mit ihm und mit seiner Familie. Aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie sie tagtäglich damit leben, mittlerweile seit über anderthalb Jahren. Walnier ging, wie viele andere auch, am 11. Juli 2021 auf die Straße. Im Dezember 2021 wurde er zu 22 Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde auf 12 Jahre nach Revision "gemildert". Was kann Walnier angestellt haben, dass er einen Großteil seiner Jugend im Gefängnis verbleiben muss? Was für eine Bedrohung kann er für Díaz-Canel und seinen Sozialismus im Konkurs darstellen? Es will mir nicht in den Kopf hinein, warum der kubanische Staat das Leben so vieler Menschen zerstören will? Junge Leute, Eltern ohne ihre Kinder, Kinder ohne ihre Eltern, ganze Familien leiden unter dieser großen Ungerechtigkeit. Egal, wann Walnier entlassen wird, der kubanische Staat hat ihm einen Schaden fürs Leben beschert. Sein Vater kämpft unermüdlich für seinen Sohn, auch Walniers kleinen Kindern zuliebe.
Heute wird mein Sohn 23 Jahre alt. Sohn, ich gratuliere dir nicht, denn ohne Freiheit gibt es kein Glück, aber ich segne dich jeden Tag. Ich schätze mich glücklich, dass du mein Sohn bist. Anstatt zu feiern, fordern wir heute deine Freiheit ...

Nat Neumann, Februar 2023